Staubsauger

In einem modernen Haushalt treffen zwei Dinge aufeinander, die sich nur dank moderner Technik miteinander vereinbaren lassen. Zum einen bestehen heutige Wohnungen aus einer Vielzahl an Gegenständen und Materialien, die für ihren Erhalt und ihre Optik entsprechende Pflege benötigen. Zum anderen möchten die Bewohner möglichst wenig ihrer wertvollen Freizeit für die Reinigung und Pflege genau dieser Gegenstände opfern. Hier kommen moderne Reinigungstechniken ins Spiel, wobei der Staubsauger eine durchaus tragende Rolle spielte und dank neuer Entwicklungen auch in Zukunft spielen wird.

Die Geschichte des Staubsaugers

Die Idee, Staub nicht mehr mit dem berühmten Staubwedel einfach im Raum neu zu verteilen, sondern den Staub tatsächlich zu entfernen, hatten vor Melville Bissell vermutlich schon viele, nur an der Umsetzung scheint es gescheitert zu sein. Zumindest war der Amerikaner Bissell die erste Person, die ein Patent auf einen Staubsauger für Teppiche erhielt und zwar am 19. September 1876. Bissells Gerät war allerdings vom heute bekannten Staubsauger schon aufgrund seiner Größe noch weit entfernt. Die Maschine war auf einem Pferdewagen montiert und das staubsaugen erfolgte mittels ins Haus geführter Schläuche. Es war eine von Bissell angebotene Dienstleistung wie heute etwa das Reinigen von Dachrinnen. Die Erfindung des englischen Ingenieurs Hubert Cecil Booth war da schon wesentlich handlicher, allerdings brachte das um 1901 in England patentierte Gerät dem Ingenieur keinen wirtschaftlichen Erfolg. Der Durchbruch erfolgte wiederum in den USA mit dem 1908 patentierten Handstaubsauger von James Murray Spangler. Der Erfinder selbst, von Beruf Hausmeister, verkaufte die Idee etwas später an seinen Cousin. Dieser hieß William Henry Hoover und nutzte das Patent des Staubsaugers für den Aufbau eines Weltkonzerns, der zwar 1999 aufgelöst beziehungsweise übernommen wurde, unter dessen Namen aber noch heute Haushaltsgeräte verkauft werden. In England ist der Name Hoover sogar ein Synonym für das Staubsaugen. Hoover hatte mit dem handgeführten Staubsauger schnell Erfolg und expandierte zuerst in den Staaten und nach dem Ende des Ersten Weltkriegs auch nach Europa. In Deutschland fanden sich ähnliche Geräte als Nachbauten bereits seit 1912 auf dem Markt. Im Großen und Ganzen war der Staubsauger bis nach dem Zweiten Weltkrieg zumindest in Europa ein ausgesprochener Luxusartikel. In größeren Häusern oder Villen kamen zentrale Staubsaugeanlagen zum Einsatz mit Schlauchanschlüssen in den einzelnen Räumen oder das Dienstmädchen wischte althergebracht den Staub auf. In Berlin gab es mit den roten Fahrzeugen der „Vacuum-Reiniger“ sogar eine Fortsetzung der Idee von Bissell, dem ursprünglichen Erfinder des Staubsaugers. In den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die handgeführten Staubsauger langsam auch für normale Haushalte in Deutschland beziehungsweise Europa erschwinglich. Gleichzeitig wurde der Teppichboden aufgrund neuer Technologien in der Webtechnik zum Standard-Bodenbelag. Damit steigerte sich der Bedarf und die Preise für Staubsauger sanken aufgrund der Nachfrage und dem damit einhergehenden Angebot verschiedener Hersteller merklich.

Verschiedene Techniken

Das grundsätzliche Funktionsprinzip des Staubsaugers hat sich eigentlich seit der Erfindung durch Spangler nicht verändert. Ein Elektromotor treibt ein Gebläse an, das wiederum einen Luftstrom erzeugt, mit dessen Hilfe Staub und kleinere Partikel in den Staubsaugerbehälter gezogen werden. Vor dem Auslass des Luftstroms ist üblicherweise ein Filter geschaltet, der die zuvor angesaugte Raumluft von Feinstpartikeln befreit. Hauptsächlich unterscheidet sich die Technik in Beutelstaubsauger und beutellose Staubsauger. Während im Beutelstaubsauger der Luftstrom direkt durch den Auffangbeutel geleitet wird, besteht die Technik des beutellosen Staubsaugers aus einer speziellen Konstruktion des Staub-Auffangbereichs. Diese Technik ist den industriell verwendeten Zyklonen abgeschaut. Die fachlich richtige Bezeichnung für einen beutellosen Staubsauger wäre eigentlich der Fliehkraftabscheider. Dabei wird die angesaugte Luft zusammen mit dem Staub in ein zylinderförmiges Gehäuse geleitet und zwar so, dass der Luftstrom sich im Kreis bewegt. Hierbei werden die schwereren Staubpartikel an die Zylinderwand gedrückt und sinken dann ab. Der gereinigte Luftstrom selbst tritt über eine mittig im Behälter angebrachte Austrittsöffnung ab. Während für Haushalts-Staubsauger diese Technik erst an Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts bereit stand, waren Industriestaubsauger oder Kesselsauger schon lange vorher damit ausgestattet. Der große Vorteil dieser Technik besteht gerade aus Sicht der Industrie darin, dass mit einem solchen Staubsauger auch Wasser oder andere Flüssigkeiten aufgesaugt werden können. Solche Nass-Trockensauger wurden vereinzelt bereits in den 1930er Jahren für den Hausgebrauch angeboten. Die unter der Bezeichnung Zyklon-Staubsauger bekannt gewordenen Geräte für den Haushalt besitzen mittlerweile bis zu drei hintereinander geschaltete Zentrifugen zur Abscheidung auch feinster Staubpartikel. Trotzdem müssen gerade für Staubsauger in Allergie-Haushalten noch zusätzliche Schwebstofffilter eingesetzt werden.

Hersteller von Staubsaugern

Der große Name ist geblieben und gehört nach wie vor zu den größten Produzenten, wenn auch unter anderem Firmendach. Neben Hoover finden sich aber eine ganze Reihe weiterer Firmen, wobei hier gerade in Europa die asiatischen Hersteller inzwischen große Marktanteile besitzen. Andere wichtige Hersteller von Staubsaugern sind zum Beispiel Dyson, Vorwerk, Siemens, Bosch, Phillips ,Dirt Devil, Miele, AEG, Kärcher, Leifheit, Vileda, iRobot, Magics, JOLTA / Schäfer, Einhell, Rowi und Neato. Diese Liste ist keineswegs vollständig und enthält außerdem Hersteller spezieller Staubsauger. Zudem täuschen die teils recht bekannten Namen oft über den tatsächlich in Asien sitzenden Hersteller hinweg.

Staubsauger-Roboter

Ein seit einigen Jahren bestehender Trend verstärkt sich zunehmend. Die Wohnung einfach vom Roboter saugen lassen. Die Geräte haben inzwischen ihre Kinderkrankheiten abgelegt und funktionieren zuverlässig. Gerade in Deutschland sind hierbei die Firmen iRobot und Kärcher führend in Bezug auf Funktionalität und Qualität. Der Bereich, der von den kleinen Robotern abgesaugt werden soll wird festgelegt und durch sogenannte virtuelle Wände abgegrenzt. Je nach Ausstattung sind die Saugroboter sogar in der Lage, ihren Auffangbehälter selbst zu entleeren. Sich selbst aufzuladen, wenn die Energie des Akkus zu Ende geht, gehört bereits zum Standard. Flüsterleise sind aber auch diese Geräte nicht unbedingt. Den Boden nachts um zwei saugen zu lassen, weil da niemand in der Wohnung herumläuft, könnte als ruhestörend betrachtet werden.

Einen Staubsauger kaufen

Wie bei den meisten Dingen sollte sich der Kauf eines Staubsaugers nach dem tatsächlichen Bedarf richten. Eine 1-Zimmer-Wohnung mit 30 qm benötigt kaum einen Hochleistungs-Staubsauger, hingegen die Arbeit des Saugens in einer 80- oder 100 qm3 Wohnung durch einen leistungsfähigen Sauger durchaus vereinfacht werden kann. Zumal sich in teurer eingerichteten Wohnungen oft auch Teppiche befinden, die möglichst schonend zu behandeln sind, was bei hochwertigen Saugern mit entsprechen einzustellenden Programmen möglich ist.

Der große Staubsauger Test

MarkeSiemensMieleKärcher
ModellVS06G2410SGFH0/CE/RCGN/EP800W/Green1.195-600.0
Leistung2400 Watt800 Watt600 Watt
Gewicht4,7kg5kg7kg
Fassungsvermögen4 Liter4,5 Liter4 Liter
Saugradius10 Meter11 Meter10 Meter
ZubehörFugendüse, PolsterdüseParkettbürstePolsterdüse, Fugendüse, Möbelpinsel
Filterbeutel benötigtjaja (Hepa-Filter integriert)ja (Hepa-Filter)
Lautstärke84dB73dB73dB

Staubsauger verwenden

Jeder Staubsauger ist abhängig von einer möglichst freien beziehungsweise unbelasteten Luftströmung. Verstopfte Filter genauso wie volle oder auch halbvolle Behälter beziehungsweise Beutel verringern die Leistungsfähigkeit des Staubsaugers. Moderne Geräte besitzen hierzu elektronische Anzeigen, bei älteren Geräten kann ein übervoller Beutel durchaus auch den Kollaps des Gerätes bedeuten oder einfach gesagt, der Motor brennt aufgrund von Überlastung durch. Heute werden die Staubsauger meist mit einem kombinierten Saugkopf ausgerüstet, der für glatte Böden wie auch für Teppichböden geeignet ist. Zubehör findet sich für Staubsauger in der Regel reichlich. Das geht sogar bis zum Vorsatzgerät zum shampoonieren von Teppichen.

Staubsauger pflegen

Die beste Pflege ist der bereits erwähnte beziehungsweise angedeutete regelmäßige Wechsel des Staubbeutels oder das Entleeren des Auffangbehälters sowie der Wechsel der eingebauten Filter. Im Weiteren genügt für die Reinigung des Gehäuses ein feuchtes Tuch. Bei eher saugschwachen Geräten der unteren Preisklassen setzen sich in den Saugköpfen gerne größere Partikel und Haare fest, die von Zeit zu Zeit manuell entfernt werden sollten.

Die Sicherheit von Staubsaugern

Der Staubsauger ist ein elektrotechnisches Gerät, bei dem natürlich zuerst die Bedienungsanleitung und die Angaben zur Sicherheit durch den Hersteller gelesen werden sollten. Kinder dürfen auf keinen Fall mit Staubsaugern spielen, auch nicht mit Akkubetriebenen Handstaubsaugern. Im schlimmsten Fall kann ein Kind einen elektrischen Schlag erhalten oder etwa durch das in den Mund nehmen der Ansaugöffnung einen Lungenschaden davontragen.

Letzte Aktualisierung am 25.04.2024 / * = Affiliate-/Werbelinks - Als Amazon-Partner verdient der Seitenbetreiber an qualifizierten Käufen / Bilder von der Amazon Product Advertising API